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Schützenfest der Handwerker 2005
Anfang Mai dieses Jahres keimte wieder Unruhe unter den
Handwerkerschützen auf. Es galt das Handwerkerschützenfest
vorzubereiten. Endlich, am 7. Mai, war es dann soweit, es ging auf in
den Bering.
Im Schutze des Waldes wollten die Handwerker zusammen feiern, doch
leider war der Regen an diesem Tage so stark, dass der Wald keinen
Schutz vor Regen bot und so wurde flugs das älteste Zelt der
Avantgarde aufgebaut. Dieses sieht zwar schäbig aus und hält auch
nicht mehr ganz dicht, aber für einen richtigen Handwerkerschützen ist
das kein Grund, dem Fest fernzubleiben und so kamen sie alle aus Ihren
Ecken.
Nun konnte es endlich losgehen. Zur Stärkung der Schützen gab es das
traditionelle einfache kalte Buffet: Schnitzel, Hackbällchen, Gurken
und natürlich Ameisenwürstchen. Natürlich mußte der Gaumen auch mit
Flüssigem verwöhnt werden - je nach Vorliebe gab es gekühltes Faßbier
oder wohltemperierten Wein. Damit keine Gläser gespült werden müssen,
hat jeder Schütze seinen persönlichen, mit Namen versehenen
Vereinshumpen, vielleicht besser als Bierkrug mit Deckel bekannt.
Damit Wein aus dermaßen großen Gefäßen nicht zu übermäßigem Weingenuß
führt, namen einige Weintrinker allerdings lieber kleine Gläser. Franz
K. zog es sogar vor, zum Schutz vor herabfallendem Ungeziefer (man war
schließlich im Wald) ein Glas mit Deckel zu suchen. Don Heini war ihm
schnell zur Hilfe und reichte ihm ein kleines gespültes Marmeladenglas
mit Schraubverschluss.
Nachdem nun also alle Schützen gestärkt waren, sollte ein neuer König
ausgeschossen werden. Unter den Schützen ging es reih' um, von
mangelndem Andrang wie bei anderen Schützenvereinen keine Spur (naja,
es ist halt auch eine Spur billiger). Nach zähem Ringen gab es endlich
einen neuen König: Lother K., Königin wurde Friederike (Fritz) C. Die
beiden mußten gebührend geehrt werden und so trat der ganze
Schützenverein an. Der neue König und die Königin, geschmückt mit
einem grünen Blumenstrauß (im dunklen Wald gibt's halt mehr Zweige mit
Blättern als Blumen), schritten nun die Front ab, um die Huldigungen
entgegen zu nehmen. Anschließend dankten sie den Schützen für die
entgegengebrachten Ehrerbietungen und schenkten vom
Vereins(National-)getränk aus: Wacholderschnaps.
Nach einiger Zeit konnten die Schützen aber erneut schießen. Diesmal
allerdings mit der Armbrust. In einem Wettbewerb mußte jeder Schütze
mit drei Schüssen seine Schießfertigkeiten unter Beweis stellen. Nun
ja, Glück ist wohl eine der größten Fertigkeiten, die man braucht -
oder wie sonst sind die großen Unterschiede, allein zwischen den drei
Schießversuchen zu erklären. Die Sieger erhielten Schinken, Wurst und
sonstige essbare Naturalien. Wie meistens schafften es die Preise
allerdings auch in diesem Jahr nicht bis nach Hause sondern wurden
direkt nach der Preisverleihung verköstigt.
Letztlich war aber auch völlig egal, wer den Wettbewerb im
Armbrustschießen gewann oder wer König/Königin wurde. Hauptsache war,
dass man Spaß hatte. Und den hatte man, es wurde nämlich lange
gefeiert und viele kehren erst in den späten Abend- und Nachtstunden,
so zu sagen diesmal im Schutze der Dunkelheit, heim. Im nächsten Jahr
soll auf jeden Fall wieder im Wald gefeiert werden.
Horrido
(berichtet von einem heimlichen Beobachter)
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