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Dorfabend
Frielinghausen
Weihnachtsmarkt

Der Dorfabend in Frielinghausen

Einmal im Jahr gibt es in Frielinghausen einen Dorfabend und der ist nur für uns Einwohner - manchmal kommen allerdings auch Gäste. Dieser Dorfabend ist mittlerweile schon Tradition. Wahrscheinlich im Jahre 1974 - genau weiß das keiner mehr so richtig - trafen sich die Einwohner zum ersten Mal im Frielinghauser Wald. Da es noch keine Hütte gab, baute man sich eine Art Pilz als Unterstand.

Ungefähr zwei Jahre später - der Dorfabend hatte sich quase schon etabliert - beschloß man, einen festen Unterstand, eine offene Hütte, im Wald zu bauen. Das notwendige Holz besorgte man sich von der "Afrikasäge" in Hamm. Die Bretter, sogenannte Äbfallschwaten", waren günstig und so wurde die Hütte gebaut, sie hatte auch schnell einen Namen "Roter Hahn".

Die Feste, die dort gefeiert wurden, waren richtig urig. Damit möglichst viele Dörfler kommen können, fand das Fest seit jeher an einem Samstag Mitte/Ende August statt. Es geht am frühen Abend los und so konnten und können auch die Kinder mitmachen (bevor es dann für die Kleinen rechtzeitig zu Bett geht). Anfangs gab es als Beleuchtung geschlossene Petroleumlampen, einige Jahre später stellten dann Nachbarn doch Strom für eine ordentliche Beleuchtung zur Verfügung. So konnte der Weg von der Straße in den Wald sogar mit Lichterketten ausgeleuchtet werden. Endlich konnte man auch von Flaschenbier auf Fassbier umsteigen, Strom für die Kühlung war ja nun da. Wenn man's genau nimmt, gab's sogar schon Fassbier bevor man eine Zapfanlage mit Kühlung hatte, da wurde nämlich das Fass einfach auf einen Bollerwagen gelegt und ganz wie früher direkt vom Fass gezapft (inzwischen ist sowas ja schon wieder kult;-).

Der "Rote Hahn" wurde einige Jahre (1978 - 1983) auch vom Kinderschützenverein zum Ausrichten des Vogelschießens genutzt. Ebenso machten Soldaten der Bundeswehr in Ahlen hier zuweilen einen "Pausenstützpunkt" bei 20 km Märschen. Und oft wurde die Hütte auch als "Zentrale" bei Kindergeburtstagen genutzt.

Heutzutage wird der Dorfabend immer noch im "Roten Hahn" gefeiert und die Tradition wird aufrecht erhalten; es gab nur ganz wenige Ausnahmen

  • wenn es zu lange geregnet hatte und der Waldboden nur noch aus
Matsch bestand oder wenn es sehr heiß und trocken war und die Gefahr eines Waldbrandes (Zigaretten) bestand wurde in der Nachbarschaft privat gefeiert - und so soll es auch bleiben. Mittlerweile wird das Essen von einem Partyservice angeliefert, wobei die Zubereitung des Nachtischs allerdings in der Hand der Dorfbewohnerinnen bleibt. Seit einigen Jahren wird geknobelt und es wird eine Riesendauerwurst versteigert. Und in jedem Jahr gibt es die einhellige Meinung: "Nächstes Jahr wieder" und so wird es dann auch gemacht.

(Evelin Ruf, A. Koch)

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