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Fest der Ackergiganten 2006

Fest der Ackergiganten 2006

t06_1 Norddinker. Von weit her schon konnte man das Wahrzeichen vom Fest der Ackergiganten erkennen, den hochgezogenen Trecker. Am 26. und 27. August des Jahres 2006 war es wieder soweit, alle Treckerfreunde aus nah und fern trafen sich zum nur alle drei Jahre stattfindende Fest der Ackergiganten in Norddinker. Die Treckerfreunde aus Norddinker luden zur Treckerschau auf dem Hofe Elbers in Norddinker-Heide ein und mehrere tausend Besucher - mit und ohne eigenem Traktor - waren der Einladung gefolgt. Zwischenzeitlich bis zu 380 Trecker - zumeist alte Schätze aus längst vergangen Zeiten, konnten bewundert werden ... und wurden es auch.

In teilweise jahrelanger Kleinarbeit werden alte Traktoren aus den 50er und 60er Jahren (der älteste Trecker war sogar von 1936!) restauriert, also instantgesetzt, geputzt, neu lackiert und gepflegt. Teilweise fragt man sich als Besucher, ob die Traktoren wirklich schon 50 Jahre alt sind oder ob die Traktoren nicht nagelneu sind. Doch der Kenner wirft nur schnell einen Blick auf das Typenschild und den Stundenzähler (einen Kilometerzähler findet man bei Traktoren nicht) und weiss sofort, wieviel Arbeit der Traktor schon verrichten musste.
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t06_13 Die hohe Zahl an alten Treckern kommt natürlich nur dadurch zustande, dass viele befreundete Treckerclubs mit eigenen Treckern anreisen und diese natürlich auch ausstellen. Aber auch viele andere Besucher zog das Fest an. Und denen wurde auch einiges geboten. Vereinsvorsitzender Heinrich Elbers jun. betont, dass es dem Verein insbesondere darauf ankommt, nicht zur Trecker zur Schau zu stellen, sondern zu zeigen, wie die Trecker und Maschinen damals im Einsatz waren. So konnte man einen Dreschkasten in Funktion erleben. Hier zeigte sich auch, mit welchen Problemen die Landwirte früher kämpfen mussten: Der Trecker muss exakt stehen, damit der Riemen vom Riemenantrieb nicht abrutscht - die Vorführung zeigt, dass man durchaus mehrere Anläufe braucht, bis der Trecker richtig steht. Zu allem Überfluß riss auch noch ein Riemen, auch das war früher keine Seltenheit. Insgesamt konnten die Treckerfreunde aber die Vorführung erfolgreich abschließen, die Körner wurden vom Stroh gedroschen und in Säcken abgefüllt. Das Getreide wurde anschließend zu einer - ebenfalls riemengetriebenen - Mühle gebracht und direkt zu Mehl gemahlen.

Ein anderer Treckerfreund zeigte, dass auch Kaminholz für den Winter mit einer riemengetriebenen Kreissäge kleingeschnitten wurde. Der Trecker wurde also nicht nur für die Arbeit auf dem Feld gebracht, sondern wurde als universeller Antriebsmotor verwendet. Schriftführer Dirk Krämer betonte, dass die Landwirte damals trotzdem froh waren, endlich so eine Arbeitserleichterung zu haben.

Schon am Samstag Mittag war es in Norddinker losgegangen. Im Mittelpunkt des ersten Tages stand der Erfahrungsaustausch der Treckerfreunde aus nah und fern - wobei ein Treckerfreund aus Olfen sogar eine Anreise von 65 km hatte. Ob man sich wirklich mit seinem Gefährt auskennt, konnte jeder Treckerbesitzer in einem Geschicklichkeitsturnier zeigen, wo es z. B. darum ging, mit dem eigenen Trecker eine Wippe in Waage zu halten. Abends gab es dann einen gemütlichen Abend am Lagerfeuer mit gekühltenn Getränken und Fleisch vom Grill. Die Nacht verbrachten viele der von weit her angereisten Gäste im extra eingerichteten Fahrerlager, bevor es dann am Sonntagmorgen mit einem gemeinsamen Frühstück weiterging.

Auf dem Bild rechts sieht man übrigens einen Anbaumähdrescher, der den Trecker vorn, rechts und hintern fast vollständig umschließt - durchsetzen konnte sich so eine Konstruktion letztlich aber nicht.

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t06_12 Die Treckerfreunde aus Norddinker hatten sich in diesem Jahr auch sonst gut auf die vielen Besucher vorbereitet. So wurde die Parkplatzsituation sehr praktisch gehandhabt: Besucher ohne Trecker wurden über eine Parallelstraße geleitet und konnten dort auf einem abgeerneten Feld parken. Der Fußweg zum Fest über eine Wiese war dann nur wenige hundert Meter. Besucher mit eigenem Trecker dagegen konnten direkt vorfahren und so wurde das Gefährt schon bei der Anfahrt von den Besuchern bewundert. Die Fahrer reihten ihre Trecker in die lange Reihe der Trecker ein und konnten sogleich mit anderen Treckerbesitzern oder Besuchern fachsimpeln.

Auch die Verpflegung klappte vorbildlich. Neben dem obligatorischen Getränkestand gab es natürlich auch Würstchen, Kottelets, Pommes Frittes - aber auch gedünstete Pilze aus der großen Pilzpfanne. Nach dem Mittagessen labten sich die Besucher am riesigen Kuchenbuffet, das auch reichlich Zulauf fand. Bei Kaffee und Kuchen konnte man sich ein wenig ausruhen bevor es dann weiter ging. Denn neben den Treckern hatten sich weitere Aussteller gefunden. Natürlich gab es für die Kleinen (Spiel-)Modelle der Traktoren, einen großen Ersatzteilmarkt, frisch gebackenes Brot, Biogemüse, riesige Kürbisse und viele Kleinkunstartikel (Brettchen, Körnerkissen, Gestecke). t06_4

t06_5 Ging man ein wenig weiter gelangte man zu einem Feld, auf dem Kartoffeln mit alten Maschinen ausgemacht wurden. Auch hier konnten Besucher nachempfinden, wie aufwändig die Landwirtschaft früher war. Es gab keinen Kartoffelvollernter - stattdessen wurden die Kartoffeln mit einem Auswerfer lediglich aus der Erde geholt. Der Werfer wurde dabei direkt über ein Getriebe von den Tragrädern selbt angetrieben; auf diese Weise wurden die Kartoffeln schon allein mit Pferden - noch ohne Traktoren - ausgemacht. Wer wollte, konnte die Kartoffeln auflesen und kostenlos direkt mit nach Hause nehmen. Gerade die Kinder hatten doch sichtlich Spaß daran, die Kartoffeln aus dem Boden zu fischen und in Tüten zu sammeln.

In direkter Nachbarschaft zeigten die Treckerfreude alte Rübenroder in Funktion. Auch hier konnten Besucher direkt miterleben, wie die Rüben aus dem Boden herausgeholt und entlaubt wurden. Natürlich ließen es sich einige Kinder auch hier nicht nehmen, ein paar Rüben mit nach Hause zu nehmen - für das Kanninchen zu Hause, oder auch nur, um aus den Rüben kleine Kunstwerke zu schnitzen oder schlichtweg um Rüben auf ihren Geschmack hin zu überprüfen. t06_7

t06_9 Der Nachwuchs konnte dann auch selbst mal ausprobieren, dass es gar nicht so leicht ist, einen Trecker zu bewegen. Die Treckerfreunde hatten einen Trecker bereitgestellt, auf dem die Kleinen (oder auch etwas größeren) einen kleinen "Treckerführerschein" machen konnten. Dabei zeigt sich, daß einen Lenkhilfe doch sehr praktisch wäre. Und auch das bedienen der Pedale - Kupplung und Bremse - erfordert viel Kraft. Nur eins, das konnten alle Kinder sofort: Gas geben ...

Wenn man eine Rundreise um das Ausstellungsgelände machen wollte - auch das war kein Problem. Die Treckerfreunde hatten einen Trecker mit Wagen bereitgestellt, der pausenlos seine Runden drehte. So konnte man sich ein paar Minuten Pause gönnen und eine frische Briese Fahrtwind auf dem Anhänger genießen, während der Treckerfahrer das Ausstellungsgelände umrundete. Das einzig schwierige war, überhaupt erst einen Platz auf dem Anhänger zu ergattern, denn gerade die Kinder hatten viel Spaß an den Fahrten.
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t06_6 So vergingen die Stunden im Flug und ein zufriedenes Lächeln auf den Gesichtern der inzwischen doch einigermaßen geschafften Treckerfreunde (hier auf dem Bild z. B. der Vorsitzende Heinrich Elbers mit Schriftführer Dirk Krämer) verriet, dass sich die ganze Vorbereitung gelohnt hatte. Ein rundum gelungenes Fest. Und eins steht auch schon fest: Das 6. Fest der Ackergiganten ist schon fest im Terminkalender der Treckerfreunde eingetragen: Das letzte Wochenende im August in drei Jahren, also vom 29. bis 30. August 2009.

"Hof"-berichterstatter
Alexander Koch

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Ein fast neuer Lanz - zumindest sieht er so ausSelbstbau Hinterantrieb


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